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Vorbericht Landshut 09 und DERBY-Vorbericht TSV Abensberg

von Mirwald Matthias

Liebe Fussballfreundinnen und Fussballfreunde,

 

„Ganz Abensberg muss in Flammen stehen!“ / Schwere Schäden / Sogar das Militär musste eingreifen (Schlagzeile vom 02.September 1923)*

*siehe unten

 

Nach dem leistungsgerechten Remis am letzten Sonntag in Frauenbiburg (Endstand 1:1) steht der ATSV Kelheim nach 7 Spielen mit 12 Punkten auf dem 7.Tabellenplatz der Bezirksliga Niederbayern West. Vor den "Schönsten 5 Tagen im Jahr", dem Gillamoos, sehen wir die GrünRoten noch 2x in Aktion:

Am Samstag um 19:30 Uhr gastiert der ETSV Landshut 09 zum Flutlichtspiel am Rennweg.
Zuvor spielt die Reserve im "Kleinen Derby" gegen den SV Ihrlerstein II (Anstoss 17:00 Uhr)

Am Dienstag den 02.09. dann das Spiel des Jahres:
Hundertwasserturm gegen Befreiungshalle -- „Graf Babo“ gegen „Ludwig den Kelheimer“-- Judo gegen Ringen --„Alte Liebe“ gegen „Schneider Weisse“ -- „Babonen“ gegen „Gimmicks“: Das Gillamoos-Derby TSV 1862 Abensberg gegen ATSV 1871 Kelheim (Anstoss 19:00 Uhr)

Vor diesem Doppelspieltag entspannt sich die Personalsituation für Trainer Karsten Wettberg zumindest etwas: Oli Patton trainiert wieder. Torjäger Dominik Berkmüller und „Kiki“ Siller kehren aus dem Urlaub zurück. „Rauns“ Schlauderer ist ggf. auch wieder einsatzfähig. So fehlen zum Saisonhöhepunkt nur die Langzeitverletzten „Dans“ Theunert und Patrick Rauner, sowie weiterhin der „Langzeit-Urlauber“ Stutz Sommer.


Zu den Gegnern:

Der ETSV Landshut verspielt in der abgelaufenen Saison am letzten Spieltag den Relegationsplatz zur Landesliga Mitte und belegte mit 53 Punkten den dritten Platz in der Bezirksliga West. Unter Erfolgstrainer Sepp Summerer wurden die Eisenbahner 2010/2011 Meister der Bezirksliga, 2011/2012 Meister der Bezirksoberliga und spielte 2012/2013 in der Landesliga. Der Saisonstart in diesem Jahr verlief enttäuschend: 5 Niederlagen (gegen Abensberg, Plattling, Simbach, Velden und Vilsbiburg) stehen 2 Siege gegenüber (gegen LA-Mü und am letzten Wochenende zu Hause gegen Gangkofen). Trainer Summerer hat arge Personalnöte und derzeit nur 7-8 Spieler im Training. Die Gründe sind vielfältig: Ein kleiner Kader, keine Reservemannschaft, Verletzte und Urlauber. Torjäger Reischl (letztes Jahr 19 Tore) kann berufsbedingt nicht trainieren und nur unregelmässig spielen. Zweitbester Torschütze im letzten Jahr war Oleg Kirpitschov (13 Tore für Langquaid), den wir noch aus seiner Zeit bei Ergolding kennen.
Fazit: Die 09er sind bestimmt viel besser als der augenblickliche Tabellenstand (Platz 13) aussagt, denn die Niederlagen waren gegen die Spitzenteams (Gegner auf Platz 1,2,3,5 und 8) und mit Ausnahme des 1:6 gegen Vilsbiburg allesamt nur mit einem Tor Unterschied.

Der TSV Abensberg belegte in seinem Premierenjahr den 10. Platz in der Bezirksliga West. Mit 37 Punkten konnte man sich den Klassenerhalt vorzeitig sichern. Michael Keil (10) und Shkelzen Syla (6) waren dabei die besten Torschützen. Mit den „Omschbergern“ verbindet uns die jüngere Vereinsgeschichte in besonderer Weise: Harten Kämpfen in der Kreisklasse in den „Nullerjahren" (und natürlich jedes Jahr im Kelheimer Hallenturnier), folgten zwischen 2010 und 2013 sechs Derbys in der Kreisliga Landshut: 2x siegte Abensberg, 2x Kelheim und 2x gab es ein Unentschieden, wobei kein Spiel mit mehr als einem Tor Unterschied entschieden wurde. Abensberg ist seit 3 Derbys unbesiegt und hat in diesem Jahr auch das Kelheimer Hallenturnier für sich entscheiden können. In der neuen Saison belegt das Team von Trainer Peter Dobler (er kam vor der Saison von Landesliga-Absteiger Kareth-Lappersdorf) derzeit Tabellenplatz 8. Drei Siegen (gegen Vilsbiburg, LA 09, LA-Mü) stehen 4 Niederlagen (Eggenfelden, Plattling, Simbach, Velden) gegenüber. Bester Torschütze bisher: Michael Keil mit 4 Toren.

Fazit:

 

Wie bereits erwähnt verbindet uns mit den „Omschbergern“ ein langer, gemeinsamer Weg aus den Niederungen der Kreisklasse zurück in die Bezirksliga. Bei aller Rivalität im Vorfeld des Gillamoos, wollen wir an dieser Stelle auch unseren Respekt vor der Leistung der TSV-Abteilungsleitung um Sebastian Kneitinger in den letzten Jahren Ausdruck verleihen: Sie haben es geschafft, sich mit Eigengewächsen und Rückkehrern, sowie relativ wenigen „Auswärtigen“ in der Bezirksliga zu etablieren. Der Verein entwickelt sich sportlich kontinuierlich weiter, ohne das gesellschaftliche, lokale Element zu verlieren. In vielerlei Hinsicht auch ein Vorbild für uns. Genug Respekt und Komplimente: Am Dienstag darf es nur einen Sieger geben – und der kommt aus der Kreisstadt. Wir alle wollen im Gillamoos mit stolz geschwellter Brust auf den Derbysieg anstossen !

 

Zur Lage der Nation:

12 Punkte aus den ersten 7 Spielen. Gute Bilanz für einen Aufsteiger - sagen die einen. Schon 5 Punkte verschenkt (späte Punktverluste gegen Mariaposching, Kirchroth und Frauenbiburg) - sagen die anderen. So unterschiedlich schätzt das ATSV Lager die derzeitige Situtation ein. Wir denken es macht Sinn, weniger auf die Ergebnisse, Tabelle, etc zu schauen, sondern mehr auf die gezeigten Leistungen: Nach 7 Spieltagen kann man sagen, dass wir spielerisch in der Bezirksliga mithalten können. Wir waren noch in keinem Spiel chancenlos, konnten das spielerische Potential aber auch immer nur phasenweise auf den Platz bringen. Unsere Mannschaft hat nach wie vor Probleme, sich gegen Widerstände im Spiel zu wehren und präsentiert sich in schwierigen Situationen zu selten als Einheit, in der jeder alles für den anderen gibt. „Zu viele Häuptlinge, zu wenige Indianer“, konnte man schon von so manchem Zuschauer hören. Dabei hat die Mannschaft gegen Seebach eindrucksvoll gezeigt, wie man einer anderen Mannschaft den Schneid abkaufen kann, wenn alle miteinander fighten. Wir denken auch, dass sich die Mannschaft im athletischen Bereich verbessern muss. In der Bezirksliga West 2014/15 wurden bisher 63% aller Spiele mit einem Tor Unterschied entschieden (41%) oder endeten Remis (22%). Es ist eine sehr ausgeglichene und enge Liga. Da gibt es Mannschaften, welche spielerisch super-stark sind, und andere Mannschaften die ihre Stärken im kämpferischen Bereich haben. Wir tun uns gegen letztere besonders schwer und müssen in diesem Bereich auf jeden Fall zulegen. Der Weg der Gimmicks in diesem Jahr (und wir meinen damit nicht zum Kuchlbauer, Weinzelt oder Tierhilfestand…) wird auf jeden Fall ein spannender. Andererseits: ein Dreier im Derby und wen juckt das ganze Gerede !

An dieser Stelle einmal ein herzliches Vergelt‘s Gott an alle „Fans“, die die Mannschaft so zahlreich zu den bisherigen Auswärtsspielen begleitet haben. Die Heimvereine staunen regelmässig wieviele Zuschauer wir mitbringen ! Wir hoffen, dass uns auch viele, viele Kelheimer beim Gillamoos-Derby in Abensberg unterstützen.

In diesem Sinne – bis Samstag am Rennweg & Dienstag in Omschberg.

 

*Anno Dazumal....(1923)

 

Am Gillamoossonntagnachmittag um 5 Uhr hatte in der Bierbude des Gastwirts Keil (!!!) ein Unbekannter einem Kelheimer Musiker eine Ohrfeige versetzt, und dabei entstand ein großes Handgemenge, in das sich immer mehr Menschen einmischten, Kelheimer Anhänger, und Einheimische, die schlichten wollten.

Schließlich wurde die Gendarmerie alarmiert, aber die wenigen Gendarmen waren gegenüber der großen Masse hilflos. Alsbald erstreckte sich die Rauferei auf die ganze Bude und bis auf die Münchner Straße hinaus, wobei die Gendarmen notgedrungener Maßen zur Waffe greifen mussten, und es fielen sogar Schüsse, auf beiden Seiten!

Schon gab es den ersten Schwerverletzten unter den Raufbolden durch einen Schuss in den Oberschenkel, doch die Zahl der Rauflustigen wurde immer größer. Mit Steinen und Prügel verfolgten sie die flüchtenden Gendarmen, da letztere keine Munition mehr hatten. Ein Rädelsführer aus Kelheim wurde durch einen Säbelstich in den Bauch verletzt.

Inzwischen war die Dämmerung eingetreten und die Kelheimer „Sieger“ zogen von der Gillamooswiese zur Stadt und drohten, „ganz Abensberg muss in Flammen aufgehen!“ Als um 8 Uhr abends plötzlich der Weinberger Keller, ein Ökonomiegebäude, brannte, traf in Stärke von 40 Mann gegen 9 Uhr das Ingolstädter Militär mittels Auto in Abensberg ein. Seine Aufgabe war, den Brandherd abzuschließen, um Diebstählen vorzubeugen, und an verschiedenen gefährlichen Plätzen Posten aufzustellen. Die anwesenden Feuerwehren konnten vom ganzen Brandobjekt nur mehr das Wohnhaus retten.

Das Militär führte auch noch am Gillamoos-Montag auf der Gillamooswiese Patrouillen durch, aufgrund weiterer angekündigter Unruhen von seiten der Kelheimer Raufbrüder.

Als es zu einigen Verhaftungen kam und dabei das Militär Beschimpfungen ausgesetzt war, wurde der ganze Gillamoos geräumt, bis auf die Schausteller und das Bedienungspersonal, widerspenstige mussten dabei den Gummiknüppel verspüren.

Das Militär blieb auch noch am Dienstag in Abensberg, um der Gendarmerie bei den vielen Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Kontrollen Hilfe zu leisten. Ganz Abensberg atmete aber erleichtert auf, alswieder Ruhe und Ordnung hergestellt waren und die Raufbolde hinter Schloss und Riegel saßen.

Bei den Raufern und Brandstiftern hagelte es Strafen zwischen fünf Jahren und sechs Monaten Zuchthaus und neun Monaten Gefängnis.

(Nach Franz Xaver Osterrieder, in „Es war“, 1936.)

Forza ATSV !

 

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